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Geschichte

Im Herbst 1962 wurde von der Firma Zweirad-Union AG in Nürnberg, damals eine Tochtergesellschaft der seit 1918 existierenden Faun-Werke (Fahrzeugfabrik Ansbach und Nürnberg), ein geländegängiges und zusammenklappbares Kleinfahrzeug mit der Bezeichnung "Kraka" (für Kraftkarren) vorgestellt. Dieses Fahrzeug war ursprünglich für den Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft sowie für Katastrophenschutz-und Hilfsdienste vorgesehen. Die ersten Prototypen waren mit einem dem Goggomobil entstammendem Zweitaktmotor der Firma Glas in Dingolfing ausgerüstet. Dieser Motor leistete im Kraka bei einem Hubraum von 400 ccm 16 PS. Die Felgen mit der Bereifung der Größe 6.00-16 waren baugleich mit den Rädern des DKW Munga.

Da der eigentlich angesprochene Kundenkreis wenig Interesse an dem Fahrzeug zeigte, versuchte man verstärkt,die Bundeswehr als Kunden zu gewinnen, da von dieser ein geländegängiger, luftverlastbarer Waffenträger für die Luftlandeeinheiten gesucht wurde.

Im Jahr 1965 wurden 50 Fahrzeuge zu Erprobungszwecken an die Bundeswehr geliefert und sowohl bei der Erprobungsstelle 41 als auch bei der Luftlandedivision eingehend geprüft. Diese Fahrzeuge waren bereits mit den speziell entwickelten Niederdruckreifen der Größe 22 x 12 Lypsoid ausgerüstet, entsprachen ansonsten aber weitgehend den ersten Prototypen.
Bei der Erprobung stellte sich bald heraus, daß das Fahrgestell für die vorgesehene Nutzlast von 750 kg zu schwach dimensioniert war. Außerdem erwies sich der eingebaute Zweitaktmotor als nicht kräftig genug.

Ab 1971 wurden deshalb grundlegend überarbeitete Erprobungsmodelle von Faun an die Bundeswehr geliefert. Unter anderem wurde der Rahmen verstärkt und eine zusätzliche Blattfederlage an der Vorderachse montiert. Die Abdeckbleche über den Vorderrädern wichen geschlossenen Staukästen, das Armaturenbrett wurde neu gestaltet und die Antriebseinheit gegen eine stärkere getauscht. Zum Einsatz kam jetzt der aus dem BMW 700 stammende Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor (Typ 427) mit 697 ccm samt Getriebe. Die Motorleistung war durch einen geänderten Vergaser sowie einen Drehzahlbegrenzer von ursprünglich 34 PS auf 26 PS reduziert worden.

Nach einigen weiteren Änderungen wurden in den Jahren 1974 / 75 insgesamt 862 Stück des "LKW 0,75 t gl", wie der Kraka offiziell genannt wurde, an die 1.LL-Division geliefert und waren dort rund zwanzig Jahre im Einsatz. Die letzten Fahrzeuge wurden Mitte bis Ende der 90er Jahre ausgemustert. 

Eine leicht gepanzerte, zweisitzige Version des Kraka, welche mit einer 20 mm-Bordkanone oder zwei Panzerabwehr-Lenkraketen des Typs HOT ausgerüstet werden sollte, wurde 1972 vorgestellt, aber nicht in Serie gefertigt. Ebenso konnte sich der 1976 von Faun angebotene Kraka mit 602 ccm / 29 PS-Citroen-Motor nicht durchsetzen.

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